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Weinbiet



Weinbiet

Zuletzt aktualisiert: 19.07.2022, 14:43 Uhr

Kurzform
Weinbiet - das ist der unumstrittene Hausberg von Neustadt a.d. Weinstraße. Ein Stück nördlich vom Stadtzentrum steht er, in vorderster Front der langen Kette der Pfälzer Berge westlich der Rheinebene. Von mehreren Seiten aus ist er zugänglich. Das erste Mal besuchte ich ihn im Oktober 2011, zwei weitere Male folgten später. Damals stieg ich die übliche Route ab dem Meisental auf. Später folgten dann noch Touren aus dem Gimmeltal und über den Wolfsberg. Auf seinem Gipfel stehen das Weinbiethaus, eine Wetterstation und ein Aussichtsturm. Im Bild: Aussichtsturm im herbstlichen Nebel direkt neben anderen Gebäuden (Erstwanderung: Oktober 2011; weitere Besuche am Gipfel: März 2012 und Februar 2015; zuletzt aktualisiert: Dezember 2020)

Hintergrundinfo
Weinbiet und Kalmit sind die beiden wichtigsten Berge des Pfälzer Waldes. Sie stehen in erster Reihe westlich der Rheinebene. Die Kalmit, auf Höhe von Maikammer bzw. St. Martin ist mit ihren 673 Metern die höchste Erhebung dieses Mittelgebirges. Mit seinen 544 Metern Höhe kommt der 8 Kilometer nördlichere Weinbiet erst weit hinten in der Liste der höchsten Berge der Pfalz. Aber er ist der Hausberg von Neustadt a.d. Weinstraße und zählt damit genauso zu den bekanntesten und beliebtesten Gipfeln, also zum Stolz der Südpfalz. Der höchste Gipfel der Pfalz insgesamt ist aber der Donnersberg in der Nordpfalz.
Beide Berge haben auf Ihrem Gipfel eine "dichte" Besiedelung. Auf dem Weinbiet steht das Weinbiethaus, eine recht bekannte Einkehrmöglichkeit. Es ist eine Hütte des PWV, Ortsgruppe Gimmeldingen. Hinzu kommen ein Aussichtsturm, ein Funkturm, eine Wetterstation und eine militärische Einrichtung. Aus vier Himmelrichtungen ist der Berg über Wanderwege zu erreichen. Die wichtigste Strecke ist der Ostaufstieg ab der Meisenstraße in Neustadt, also direkt aus dem Stadtgebiet heraus.
Die Beliebtheit dieses Berges zieht zu allen Tagen des Jahres viele Wanderer an, egal es gutes oder schlechtes Wetter hat. Auch mein erster Besuch fand im Nebel statt, ungewollt, denn der Wetterbericht hatte einen sonnigen Oktobertag versprochen. Gekommen ist es dann ganz anders. Offenbar muss man damit rechnen, dass sich "Bergmajestäten" anders benehmen, als die kleinen Wanderer das unten im Tal glauben.
Schwierigkeit:21.0leicht (<27.5)
Tracklänge:8,3 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:2:45 h*kurz (0-3 h)
Höhensumme:338 mgering (0-400 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Meisental 259
Kneipp Armbad279 0:15
Wolfgang-Eichmann-Blick490 0:40
Weinbiet (Turm bzw. Haus)544 0:15
Ringwall, Heidenburg320 0:40
Taubenwascherteich-Hütte, 339 0:30
Parkplatz Meisental259 0:25

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Naturpark Pfälzer Wald, Oberhaardt; Neustädter Stadtwald, nördlich von Neustadt. Das ist der Zentralbereich der Pfälzer Berge westlich der Rheinebene. Karten: Topografische Karte 1:25000, Blatt 6, "Oberhaardt von Neustadt an der Weinstraße bis zum Queichtal", LVermGeo, bzw. GPS Garmin Oregon 600, TOPO Deutschland V 7 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
24.10.2011; Den ersten und dritten Aufstieg führte ich alleine durch; beim zweiten Mal ging Hansjürgen mit. Trotz des nicht idealen Wetters waren etliche andere Wanderer unterwegs - zumindest konnte ich sie in der Hütte recht zahlreich antreffen. Trotz des nebeligen Wetters waren die Wege trocken. Auch bei meinem zweiten und dritten Besuch war das nicht viel anders. Ich glaube der Weinbiet mag mich nicht. Die erste Wanderung erfolgt im Herbst, die beiden andern Mal im Frühjahr. Folglich herrschten jedes Mal sehr frische Temperaturen. Beim ersten Mal lag dichter Hochnebel über dem Weinbiet, der sich laut Wettervorhersage hätte auflösen und einen blauen Himmel hätte freigeben sollen. So kam es aber nicht. Den ganzen Tag über löste sich der Nebel nicht auf. Dadurch bestand so gut wie keine Fernsicht.
Erreichte Gipfel
Als höchster Punkt auf dieser Tour wird der Gipfel des Weinbiets mit 554 Meter erreicht. Auf dem Aussichtsturm sind es natürlich noch ein paar Meter mehr.
Alm(en), Hütt(en):
Weinbiethaus, Die einzig nennenswerte Hütte neben den Gebäuden auf dem Gipfel ist die Taubenwascherteich-Hütte (339 m).
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Wanderparkplatz Meisental, Neustadt a.d.W.; Adresse: Im Meisental 80, D-67433 Neustadt a.d.W. (am Waldrand rechts). Koordinaten: N = 49.363195, E = 8.130849; Geographische Daten: N = 49°21'47.49", E = 8°07'51.0"; UTM-Daten: Z = 32U, E = 436892, N = 5468195; Gauß-Krüger: R-E = 3436942.995, H-N = 5469943.892. Der Ausgangspunkt dieser Tour ist nicht weit vom Zentrum Neustadts entfernt, ist also durchaus mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einem kurzen zusätzlichen Anmarschweg zu erreichen. Mit Rollstühlen oder Kinderwägen sind die Aufstiegsrouten zum Weinbiet nicht zu bewältigen, auch aus den anderen Richtungen ist das nicht möglich.
Vom hinteren Ende des Parkplatzes aus führt die mit dem blauen Punkt markierte Route durch den Sulzwiesengraben. Nach kurzer Zeit kommt man zum "Kneipp Armbad", einem Steintrog mit fließendem Wasser. Eine Tafel mit dem Konterfei von Sebastian Kneipp gibt eine Anleitung zu gesunden Übungen. Weiter geht es auf einem mittelschweren, nun deutlich steileren Pfad hinauf durch den Wald zum"Wolfgang-Eichmann-Blick". Es ist ein Platz mit einer Rastbank von der aus eine gute Aussicht möglich wäre - so es denn keinen Nebel hätte. Das Gelände bleibt weiter sehr steil und der Pfad führt mit einigen Kehren direkt zum Gipfel des Weinbietes. Der Abstieg - nach der Einkehr und dem Verzehr des obligatorischen Saumagens - verläuft ein kurzes Stück auf der Route mit dem grünen Punkt. Dann kommt eine Abkürzung auf einem nicht markierten, aber vielfach begangenen Pfad ziemlich gerade nach Osten bis zur Heidenburg. Zu sehen gibt es leider nicht viel, außer dem Steinbruch mit dem - man glaubt es kaum - "Gimmeldinger Klettersteig". Unten sieht man die Talstraße, aber so kommt man nicht hinab. Wollen wir gottlob auch nicht. wir machen uns kurz auf den gekommen Pfad ein Stück zurück, zweigen im spitzen Winkel nach links ab und gehen auf den grünen, später schwarzen Punkt bis zur Taubenwascherteich-Hütte. Der weitere Abstieg beginnt mit einem kurzen Stück nach links zur auf den "Kaiserweg" mit weiß/roten Raute. Kurz darauf führt ein bequemer Waldweg zum Kneipp-Armbad zurück. Der Rest verläuft dann auf dem Hinweg zum Parkplatz zurück. Eine Alternative wäre auch der direkte Rückweg von der Heidenburg über den Kaiserweg gewesen, der streckenweise mit Zaunsicherung entlang der Steilkante verläuft.
Anmerkungen:
Wer in den Pfälzer Bergen wandert, darf den Weinbiet nicht auslassen. Nachdem herrliche Fernsicht angesagt war, wollte ich die Gelegenheit nutzen, dort einige der vielen Aussichtspunkte anzusteuern. Daraus wurde wegen des "von der Sonne nicht besiegten Nebels" dann aber nichts. Immerhin war es eine Orientierungstour für eine spätere Wiederholung bei gutem Wetter. Der Gipfel des Weinbietes ist eine Ansammlung einiger Bauwerke. Neben dem Aussichtturm und dem Weinbiethaus (PWV-Hütte) gibt es auch eine Wetterstation des DWD und eine militärische Station. Zudem ist der Aufstieg durch das Meisental mit zahlreichen Infotafeln bestückt. Durch die geringe Entfernung von Neustadt (bei strammer Gehweise in 1 Stunde) ist dieser Berg natürlich ein viel besuchtes Ziel. An klassischen Ausflugstagen dürften sich in der Gegend ganze Heerscharen von Wanderern und Bikern tummeln. Eine kleine Tafel an der Strecke verweist auf die "WWR" (Weekly Weinbiet Runners), ein Hinweis, dass es Personen gibt, die sehr häufig dort oben unterwegs sind. Der Berg bzw. auch das Weinbiethaus haben offenkundig viele einheimische Freunde. Dem kommt entgegen, dass der Berg mit einer Vielzahl von möglichen Routen durchzogen ist, die man natürlich nur kennt, wenn man dort öfter unterwegs ist. Diese Freunde trifft man natürlich alle im Weinbiethaus und kommt mit ihnen als Fremder auch ins Gespräch, wenn man sich nicht ausgesprochen dumm aufführt.

Benachbarte Wanderungen

Pfad der Ruhe
Pfad der Ruhe

Pfad der Ruhe - lichte Kiefernwälder, angenehme Steigungen, gute Pfade, eine Kirche/Kapelle, ein Aussichtsturm, mehrere Punkte mit herrlicher Fernsicht und zwei Hütten zur Einkehr. Das ist der Rahmen einer entspannten, aber nicht ganz kurzen Wanderung nordwestlich von Gimmeldingen. Da führt kein Weg dran vorbei, dass das der "Pfad der Ruhe" ist. Und so heißt auch unsere Strecke, die nahe am Sportplatz in Gimmeldingen beginnt und in großer Runde dorthin auch zurückkehrt. Wer will, kann sogar passend zum Namen der Tour, in aller Ruhe mit dem ÖPNV anreisen.

Eckkopf
Eckkopf

Eckkopf - ein Berg im Bad Dürkheimer Staatsforst, ein Aussichtsturm und ein Brotzeitstüberl im Turm. Wenn das mal kein Grund für eine Wanderung im Pfälzer Wald ist. Aus verschiedenen Richtungen führen Wege dorthin. Es geht entweder ab Deidesheim über die Heidenlöcher oder aus Westen ab dem Kurpfalzpark auf diesen Kopf. Mehrere Vereine bewirtschaften im wöchentlichen Wechsel das dortige Stüberl ehrenamtlich und versorgen die Wanderer mit typischen Pfälzer Spezialitäten.

Stabenberg
Stabenberg

Stabenberg - zwei in einem: mehrfach bergauf und bergab geht es um das Gimmeldinger Tal herum. Wandern auf dem Eselspfad; ich meine nicht die Wanderer, sondern den früheren Transportweg, der eine Zollsperre umgehen sollte. Neben dem Stabenberg mit seinem "Turm" geht es auch noch zum Weinbiet, der hat ebenfalls einen Turm. Unten warten das Forsthaus Benjental und die Alte Looganlage, oben das Weinbiethaus. Das wird ganz schön anstrengend.

Heidenlöcher
Heidenlöcher

Heidenlöcher - das ist eine Fliehburg im Wald oberhalb Deidesheim. Mutmaßlich 80 Behausungen hatte sie einst, die hinter einer Ringmauer Schutz fanden. Die Bezeichnung "Löcher" ist eine Folge eingestürzter Kellerräume, die man noch ganz gut sehen kann. Aber das ist nicht das einzige Wanderziel. Zuvor steht an der Michaelskapelle eine Rast an und wir genießen den Blick in die Rheinebene. Nachdem wir die Heidenlöcher ausgiebig bestaunt haben, machen wir uns auf den Weg zum Eckkopfstüberl. Dort warten schon die Pfälzer Bratwürste.

Nollenkopf
Nollenkopf

Nollenkopf - das ist der Berg "hinter" dem Hambacher Schloss. Von Süden führt der breite "Kanonenweg" auf seinen Gipfel, hoch und steil über Neustadt a.d. Weinstraße. Französische Truppen brachten im Pfälzer Erbfolgekrieg dort ihre Kanonen in Stellung und attackierten die Stadt unter ihnen. Die Wanderroute führt erst zum Hambacher Schloss, dann im Dreick zur Hohe Loog, zum Nollenkopf und wieder zurück ins Klausental, vorbei an Aussichtspunkten und einem Sühnekreuz. Dreimal, resp. viermal gibt es die Möglichkeit zur Einkehr.

Wolfsberg (Neustadt)
Wolfsberg (Neustadt)

Wolfsberg bei Neustadt - etwas abwertend könnte man sagen, das ist nur eine Schulter des Weinbiets. Aus dem Meisental geht es erst nach links zur Ruine Wolfsberg und dann auf der Südroute hoch zum Weinbiet. Und auch der Rückweg verläuft nicht auf der Hauptroute, sondern westlich davon zum Bismarckstein und zur Gaststätte Ludwigsbrunnen. Erwähnenswert ist neben der Ruine Wolfsburg mit der dortigen Burgschänke auch der "Steinerne Hirsch", eine recht sonderbare Eingravierung in einer Steinplatte.

Odinstal
Odinstal

Odinstal - der größere Teil der Wanderung verläuft über Berge, nicht durch ein Tal. Natürlich geht es auch hinunter ins Burgtal, aber meist geht man oben auf dem Kammweg. Östlichster Punkt der Strecke ist die Ruine Wachtenburg hoch über Wachenheim. Die Burgschänke diente früher zur Versorgung der Ritter, heute bedient sie auch das "gemeine" Volk mit Pfälzer Spezialitäten. Zurück geht es dann über die Heidenlöcher und die Michaelskapelle zum Ausgangspunkt am Waldrand von Deidesheim.

Bilder zur Wanderung

Die erste Pause kommt bereits nach wenigen Minuten. Es ist eine Kneippstation, speziell mit einem Armbad. So wie es die Tafel mit dem Bild von Pfarrer Kneipp es uns wissen lässt, tauchen wir die Arme für einige Sekunden in kaltes Wasser. Das sorgt bei mehrmaligen Wiederholungen für eine gute Durchblutung des ganzen Körpers. Ich hatte auch erst meine Zweifel, versuchte es dann und siehe da, es funktioniert. Ich fühlte mich beim Weitergehen richtig wohl.

Auf einen so wichtigen Berg führen natürlich auch Lehrpfade mit vielen Infotafeln. Eine davon darf man nicht übersehen. Sie macht auf den drittwichtigsten Baum der Pfalz aufmerksam: die "Keschde". Der wichtigste Baum/Gewächs sind die Reben, da gibt es nichts zu diskutieren. Dann kommt der Mandelbaum, eigentlich seine unvergleichliche Blüte im zeitigen Frühjahr. Ja und da ist auch noch die "Keschde" (Edelkastanie), eingeführt von den Römern. Eine Tafel verkündet uns, dass die Früchte über Jahrhunderte hinweg den Soldaten als Grundnahrung dienten. Aber auch heute noch erfreuen sie sich großer Beliebtheit zum Wein.

Dann taucht es auf im Nebel: das Weinbiethaus. Von außen sieht es an diesem Tag etwas trüb und traurig aus, aber drinnen ist es warm und es gibt alle Pfälzer Spezialtäten zum Essen und zum Trinken.

Drei Jahr später besuchte ich den Weinbiet erneut, diesmal im zeitigen Frühjahr. Die Hütte war eine Baustelle: nach Süden gab es einen neuen Erweiterungsbau. Auf diesem Foto ist die Anordnung der Gebäude gut zu sehen. Rechts des Haupthauses befindet sich ein kleiner Anbau; es ist ein Saal, der beizeiten zur Erweiterung der Gaststube in Betrieb genommen werden kann. Dahinter ist der Aussichtsturm zu sehen mit seiner Außentreppe, die aber dann innen weitergeht.

Wetterstation auf dem Weinbiet. Es ist ja sehr schön, eine solche Station dort zu haben. Aber die Messungen dürften durch die nahe stehenden Gebäude sehr beeinträchtigt sein. Das gilt ganz sicher für den Wind, der dort oben an sich die wichtigste Größe sein müsste.

An besonderen Ausflugtagen dürften sich dort oben viele Menschen tummeln. Dann ist es gut, wenn der große Abenteuerspielplatz die Kleinen bei Laune hält.

Taubenwäscherteich-Hütte: eine der vielen, gepflegten Schutzhütten im Pfälzer Wald. Wie die Hütte zu diesem Namen kam, ist mir unklar. Es ist jedenfalls ein Rettungspunkt. Durch die Rettungsnummerierung sind sie eine unverwechselbare Orientierungshilfe.

 

 

 

 

 

 

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